Kondensationstrockner – Effizient, vielseitig und ideal für massive Bauteile
Kondensationstrockner gehören zu den am häufigsten eingesetzten Geräten in der technischen Trocknung. Ihr Funktionsprinzip ist simpel, aber wirkungsvoll: Ein eingebauter Ventilator saugt die feuchte Raumluft an und leitet sie über ein Kühlsystem mit speziellen Lamellen. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme, kondensiert die überschüssige Feuchte auf den kalten Lamellen des Geräts.
Im Inneren des Trockners zirkuliert dabei ein Kühlmittel, das regelmäßig unterbrochen und wieder erwärmt wird. So tropft das Kondenswasser gezielt in einen Auffangbehälter, der sich meist an der Rückseite des Geräts befindet. Dieser Behälter muss regelmäßig geleert werden – andernfalls stoppt ein Schwimmschalter das Gerät automatisch. Um Unterbrechungen zu vermeiden, kann ein Ablaufschlauch direkt an ein Abwassersystem wie Waschbecken oder Dusche angeschlossen werden.
Wie funktioniert die Trocknung genau?
Nachdem die Luft entfeuchtet wurde, wird sie leicht erwärmt und über den Wärmetauscher des Kompressors wieder in den Raum zurückgeführt. Die so entstandene trockene Luft trägt dazu bei, weitere Feuchtigkeit aus Wänden, Böden und Bauteilen zu ziehen.
Die Vorteile im Überblick
- Energieeffizienter Betrieb
- Regulierbare Trocknungsintensität – ideal für empfindliche Materialien
- Einsatzfähig für massive Bauteile und zur Erzeugung trockener Umluft
Wichtige Einsatzbedingungen und Grenzen
Ein Kondensationstrockner arbeitet nur effizient bei Temperaturen über 10 °C. Bei kühleren Bedingungen (0–10 °C) droht das Gerät zu vereisen – es verliert dann vollständig seine Wirkung. Deshalb ist er vor allem für den Einsatz in beheizten oder gut temperierten Räumen geeignet.
Die meisten Geräte schaffen es, die Luft auf rund 30 % relative Luftfeuchtigkeit herunterzutrocknen, wobei die Ausblastemperatur bei ca. 24–26 °C liegt. Die Umgebungstemperatur beeinflusst dabei direkt die Effizienz: Sie steigt durch den Betrieb des Trockners meist um 2 bis 5 Grad an. Eine direkte Temperaturregelung ist über das Gerät nicht möglich.
Richtige Anwendung im offenen System
Kondensationstrockner arbeiten im sogenannten offenen System. Das bedeutet: Die Raumluft zirkuliert frei durch das Gerät. Wichtig ist daher, dass Türen und Fenster während der Trocknung geschlossen bleiben – sonst entweicht die trockene Luft und die Feuchtigkeit von außen dringt nach.
Für eine effektive Trocknung sollte die Luftwechselrate im Raum bei 3 bis 5 Luftwechseln pro Stunde liegen – dies wird häufig durch zusätzliche Geräte wie Kombitrockner oder Seitenkanalverdichter unterstützt. Die Leistungsangaben der Hersteller sind jedoch idealisierte Werte und können im Praxisbetrieb – vor allem bei sinkender Luftfeuchtigkeit – deutlich abweichen.
Typische Einsatzbereiche
- Neubautrocknung: Durch verkürzte Bauzeiten ist der Einsatz von Kondensationstrocknern heute Standard, um die natürliche Trocknungszeit der Bausubstanz um 20–40 % zu verkürzen.
- Sanierung nach Wasserschäden: Besonders bei massiven Wand- und Bodenaufbauten sind diese Geräte erste Wahl.
- Spezielle Anwendungen in Gewölbekellern: Hier sorgt gezielt gesteuerte Feuchtigkeit für ideale Lagerbedingungen – etwa für Lebensmittel, die so keimfrei reifen oder gelagert werden können.
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